ADRIA
ADRIA steht für Automatic Driving Risk Index Atlas.
Analysiert wird, inwieweit das Umfeld des Fahrzeugs statistisch eine erhöhte Unfallgefahr insbesondere mit schwächeren Verkehrsteilnehmern aufweist.
Risiko autonomes Fahren
Ein Forschungsteam der Logiball hat das Unfallrisiko von autonom fahrenden Fahrzeugen mit Fußgängern in deutschen Städten ermittelt. Berlin, München und Düsseldorf sind am gefährlichsten. Leipzig, Dortmund und Essen sind die Städte mit dem geringsten Risikoindex
bei Städten über 500.000 Einwohnern. Der Risikoindex ist für jeden Meter Strasse in Europa ermittelt worden und soll die Einführung von automatisch fahrenden Fahrzeugen unterstützen.
Das Zeitalter des hoch- oder vollautomatisierten Fahrens kommt für unsere Städte viel schneller als noch vor kurzer Zeit von Experten gedacht. Wenn der Computer das Steuer übernimmt, sind menschliche Fehler reduziert, dennoch ist auch ein automatisches Fahrzeug nicht gegen das Fehlverhalten der übrigen Verkehrsteilnehmer und damit verbundene Unfälle gefeit. Diese Unfälle sind von den Anbietern autonomer Fahrzeuge aufgrund des damit verbundenen Imageschadens gefürchtet. Deshalb gilt es, dieses Risiko auf ein absolutes Minimum zu reduzieren.
LOGIBALL leistet dazu seinen Beitrag.
Ein Forschungsteam der Logiball hat vor diesem Hintergrund einen Risikoindex für das automatisierte Fahren ermittelt. Dazu wurden über einhundert Einflussgrößen für jeden Meter des öffentlichen Straßennetzes analysiert und in den Risikoindex ADRIA überführt.
Vereinfacht beschreibt dieser Wert die Wahrscheinlichkeit, dass ein automatisch fahrendes Fahrzeug in einen Unfall verwickelt wird. Dabei wurde insbesondere berücksichtigt, dass ein Roboterfahrzeug im Vergleich zu einem Menschen anders sieht und handelt.
Dieser Risikowert wurde über das gesamte Straßennetz betrachtet und in ein Ranking umgesetzt. Bei dem Ranking handelt es sich um das Ergebnis einer ersten umfassenden Berechnung. Sowohl auf der Seite der Eingangsdaten, als auch bei den Wechselwirkungen wird das Modell zunehmend geschärft und weiter aktualisiert.
Es werden verschiedene Risikoklassen unterschieden. Eine Klasse bildet beispielsweise das Auftreten von plötzlichen Ereignissen wie unerwartete Überquerungen von Fußgängern in der Nähe von Schulen ab.
Andere weisen aufgrund der baulichen Begebenheiten der Straßeninfrastruktur höhere Risikowerte zu. Es ist leicht nachzuvollziehen, dass eine komplexe Kreuzung in einer Großstadt höhere Risiken beinhaltet als eine nicht bebaute Einbahnstrasse, zumal dann wenn Blendwirkungen durch Sonne die Funktion von Kamerasystemen beeinträchtigen.
Der Risikoindex wird aus einer Fusion verschiedenster Datenquellen gebildet und auf die heutigen Navigationskarten abgebildet.
ADRIA ist für Fahrzeughersteller, Versicherungen, Politik und Verwaltung als auch für Betreiber von Roboter-Taxi-Systemen relevant.
Fahrzeughersteller können für Testfahrten Strecken mit besonders hohem Risiko wählen, um die Eignung der verbauten Sensorik für
komplexe Verkehrssituationen zu untersuchen.
Kommunen können Schwachstellen im Verkehrsnetz lokalisieren. Automatisch fahrende Fahrzeuge können bei der Routenwahl das
Unfallrisiko berücksichtigen und so beispielsweise Unfälle mit Schulkindern vermeiden, weil Straßen mit hoher Frequenz von Schulkindern
gemieden werden.
ADRIA wird kontinuierlich verbessert. Für die Aktualisierung werden zunehmend dynamische Daten sowie künstliche Intelligenz zum Einsatz kommen.